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12/2021

nexpera SPOTLIGHT – Die Berufswelt bis 2035 (Teil I)

Neue Technologien verändern seit Jahren unsere Arbeitswelt – Automatisierung ist demnach kein neuer Prozess. Angefangen mit der Einführung des Internets bis hin zu aktuellen technologischen Trends wie Data Analytics, Robotics, Machine Learning, uvm. Die Vielzahl an modernen Technologien wirkt sich unterschiedlich auf die Berufe bzw. Berufsgruppen aus und ist vielfältig einsetzbar. Um ein realitätsbezogenes Zukunftsbild der künftigen Arbeitsmarktentwicklung prognostizieren zu können, müssen drei wesentliche Punkte mit einbezogen werden. Zum einen ist es die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen, welche sich aufgrund der demografischen Entwicklung zunehmest verändert. Zum anderen bestehen Berufe aus mehreren Tätigkeitsbereichen, die aller unterschiedlich stark von der technologischen Entwicklung betroffen sind. Demnach können einige Jobrollen nur zu einem geringen Anteil durch die Schlüsseltechnologien substituiert werden. Des Weiteren ist jede neue Technologie sehr vielfältig, sodass sie sich unterschiedlich auf Berufsbilder auswirken. Der Einsatz dieser Schlüsseltechnologien bedeutet im Umkehrschluss also nicht direkt, dass diese die gesamte Tätigkeit ersetzen, sondern diese durchaus nur erweitern oder unterstützen. Im Zuge dessen führte Deloitte erneut eine Studie mit dem Namen „Jobs der Zukunft – Berufswelt bis 2035 – fünf Trends“ durch. Hier werden langfristige gesellschaftliche und demografische Trends sowie auch die Nachfrage nach unterschiedlichen Berufsgruppen genauer unter die Lupe genommen. Als „Jobs der Zukunft“ werden laut Deloitte diejenigen Berufe bezeichnet, welche in Zukunft eine hohe Nachfrage aufzeigen werden und gleichzeitig nur schwer von Schlüsseltechnologien zu ersetzen sind.

Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig: 65 Prozent der Arbeitsstunden einer Vollzeitstelle können im Durchschnitt nicht durch eine Schlüsseltechnologie ersetzt werden. Sprich, gerade einmal bei 35 Prozent der gesamten Vollzeitstelle werden durch Trends wie Robotics und Data Analytics substituiert. Zudem zeigt die Studie, dass ein hoher Anteil der neu entstehenden Arbeitsplätze (1,8 Mio.) sich in drei wesentlichen Berufsgruppen befinden: Innerhalb des Gesundheitssektors, also Berufe mit starker menschlicher Interaktion, Lehre und Ausbildung sowie der Bereich Unternehmensführung, Recht und Verwaltung. Mit einer deutlichen Zunahme der Nachfrage von 200.000 Stellen sind MINT-Jobs sowie kreative Berufe ebenfalls wichtige Berufsgruppen der Zukunft. Die Technologie-Trends Robotics (15 Prozent) sowie Data Analytics (acht Prozent) spielen hier die wesentlichen Schlüsselrollen, wenn es um die potenzielle Substitution von Berufen geht.

Betrachtet man nun die Nachfrageentwicklung sowie die Ersetzbarkeit der jeweiligen Berufe, so werden laut Deloitte bis 2035 rund 2,1 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden, welche nur schwer durch technologische Trends ersetzt werden können und eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage aufweisen. Diese werden auch als die „Jobs der Zukunft“ bezeichnet. Weitere 800.000 Berufe weisen zwar eine überdurchschnittlich hohen Ersetzbarkeit durch Technologie auf, haben allerdings auch eine sehr große Nachfrage. Im Gegensatz gehen knapp 1,1 Millionen Jobs verloren, da sie weniger nachgefragt werden und leicht durch Technologie zu ersetzen sind. Knapp eine halbe Millionen Berufe weisen zwar eine niedrige Ersetzbarkeit auf, nehmen aber zudem in der Nachfrage ab. Betrachtet man nun die gesamte erwartete Entwicklung und Ersetzbarkeit von Berufen bis 2035, so wird deutlich, dass der Nettoeffekt durchaus positiv ist. Laut den Berechnungen des BIBB (2018) sollte es bis 2035 in den betrachteten Berufsgruppen ca. 1,3 Millionen Jobs mehr geben als dies der aktuelle Stand zeigt.

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