02/2023

nexpera SPOTLIGHT – Tech Tragedy – Vom Hiring Spree hin zur Kündigungswelle (Teil I)

Zu hoch gepokert? Big Tech schreibt erneut Geschichte – leider mit einem unschönen Unterton. Während der Pandemie feierten die großen Tech-Giganten blühende Umsätze und erweiterten im Rausch der Euphorie ihre Belegschaft und zahlten ihnen teilweise sechsstellige Löhne. In Zeiten nach der Pandemie und des pausierenden Wachstums müssen diese jedoch zahlreiche Kündigungen veranlassen. Allein im vergangenen Jahr 2022 wurden mehr Mitarbeiter entlassen als in 2020 und 2021 zusammen. Doch was genau steckt dahinter? 

Kündigungswelle ist das Buzzword der Techindustrie schlechthin. Nach dem rasanten Hiring Freeze folgt nun die gigantische Kündigungswelle im Techsektor. Unter den IT-Riesen stieg die Summe der Entlassungen um ganze 649 Prozent seit Beginn der dot.com Bubble. Geblendet von Optimismus schafften Unternehmen tausende Stellen, um dem globalen Wachstum gerecht zu werden. Was sich jedoch erst jüngst offenbart, ist, dass ihr Wachstum erstmalig stagniert. Experten erklären, dass Big Tech mit einem konstanten Wachstum gerechnet hat und daraus resultierend das Personalvolumen erhöht hat.  

Amazon führt dabei die Kündigungswelle als stärkster Vertreter mit 18.000 Entlassungen weltweit. Dicht dahinter setzt die Dachgesellschaft Alphabet an und verkündet, dass sie ganze 12.000 Mitarbeiter entlassen würden. Auch Meta (11.000 Entlassungen) und Microsoft (10.000 Entlassungen) gaben bekannt, dass sie ihren Mitarbeiterstamm deutlich reduzieren müssen, um der wirtschaftlichen Entwicklung entgegenzuwirken.  

Konkrete Gründe können sich in den Analyseergebnissen der globalen Wirtschaftsentwicklung finden. Anhand der Inflation und der wachsenden Angst vor einem Übergang in eine schlechtere Konjunkturphase, lassen sich Einschränkungen im Konsumverhalten des Kundenstammes verzeichnen. Durch den überdurchschnittlichen Anstieg der Inflation sehen sich Unternehmen ebenfalls gezwungen, ihre Kosten immens zu senken, was wiederum in der Reduktion des Personals resultierte. Ebenso erfuhren die Tech-Giganten vermehrt Druck seitens ihrer Investoren, ihre Ausgaben an ihr Wachstum anzupassen, um ihre Wirtschaftlichkeit zu erhalten. Weiterhin gilt ebenfalls zu beachten, dass die finanzielle Planung in Zeiten während der Pandemie ihre Resultate erst jetzt zeigt. In Hochzeiten der Pandemie stieg der globale Onlinekonsum und die Tech-Giganten sahen darin lukrative Möglichkeiten. Demzufolge wurden tausende Arbeitsstellen geschaffen, um diese mit Fachkräften zu besetzen. Um die richtigen Talente einzustellen, wurden diese mit sechsstelligen Löhnen vergütet, welches Big Tech nun einen deutlichen Strich durch die Rechnung zieht. In Zeiten nach dem Covid-Chaos verspüren Tech-Unternehmen eine besorgniserregenden Reality Check: Sie müssen Kosten reduzieren.  

Wie es für Big Tech weitergeht, werden die kommenden Monate verraten. Bis dahin gilt es jedoch die Tech-Giganten genaustens unter die Lupe zu nehmen.  

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