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08/2022

nexpera SPOTLIGHT – Unternehmen in der Retentionskrise Teil (I)

Besonders die letzten drei Jahre haben die Arbeitswelt ordentlich ins Schütteln gebracht. Branchen, welche es geschafft haben, der Pandemie standzuhalten, spüren spätestens jetzt die Auswirkung dieser. Pandemiebedingt musste vieles umgestellt werden, weshalb neue Arbeitsmuster definiert wurden, welche jedoch zum neuen „Normal“ wurden. Die fehlerhafte Umsetzung und Beibehaltung teils moderner New Work Methoden in die aktuelle Arbeitswelt verleitet momentan viele Arbeitnehmer ihr Unternehmen zu verlassen. Doch wie genau äußert sich die momentane Krise?

Durch den demografischen Wandel wurde der Generation der Millennials der führende Staffelstab übergeben, da diese in der kontemporären Arbeitswelt den größten Teil der Arbeitskraft ausmacht. Betrachtet man die Faktenlage, ist es umso erschreckender, dass 60 Prozent der Generation Y allein in Deutschland mit dem Gedanken spielt, ihr Unternehmen zu verlassen und eine anderweitige Beschäftigung zu verfolgen. Interessant wird es in der genauen Betrachtung der scheiternden Retention.

Die international renommierte Unternehmensberatung McKinsey hat hierzu eine Studie zu der genannten Krisenlage definiert. Basierend auf dieser lässt sich feststellen, dass 41 Prozent der Befragten einen Mangel an Chancen zur persönlichen und professionellen Entwicklung empfinden und sie deshalb die Entscheidung treffen, ihre aktuelle Position zu verlassen. Besonders mit der neuen Mentalität der Generation Y steigt die Anforderung der Unternehmen, ihren Mitarbeitenden mehr Möglichkeiten zur Erweiterung ihres beruflichen und persönlichen Horizonts zu bieten. Kann dies nicht gegeben werden, evaluieren Mitarbeiter die Investition ihrer Ressourcen und investieren ihre Zeit in neue Projekte.

Auch ist die Frage des Gehalts für mindestens 36 Prozent ein Aspekt, welcher nicht zu ihrer Zufriedenheit erfüllt wird. Für die Befragten mangelt es an einer leistungsrechten Bezahlung und sie können schlichtweg die Sinnhaftigkeit (31 Prozent) ihrer Arbeit nicht erkennen. In Zeiten der Pandemie erhielten Mitarbeiter ein neues Arbeitsumfeld, durch welches veraltete Muster hervorgehoben und ein Raum zur Evaluation des Arbeitsumfeldes kreiert wurde. Durch den Wertewandel und dem Mangel an Flexibilität diese neuen und modernen Arbeitsmuster umzusetzen, sehen mehr als ein Viertel der Befragten (26 Prozent) keine Zukunft in ihrer aktuellen Position. Durch die Implementierung des Home-Office und flexibleren Arbeitsstrukturen konnten die Arbeitskräfte in die Konzepte des New Work schnuppern, welche mit kollektiver Popularität durch ihre Modernität und Flexibilität begrüßt wurden. Unternehmen, welche diese post-Covid nicht einbinden, befinden sich besonders in der Retentionskrise.

Der „War for talent“ unterstreicht nochmals die Signifikanz der kontemporären Trends und Anforderungen der Arbeitnehmer. Wer als Unternehmen erfolgreich wirtschaften möchte, ist auf ein starkes und motiviertes Personal angewiesen. Jedoch bestimmt nach wie vor der massive Fachkräftemangel den Arbeitsmarkt, sodass diese händeringend und kompetitiv umworben werden. Wer die spärlichen Fachkräfte einstellen möchte, muss im primären Schritt ein Konzept zur strategischen Rekrutierung erstellen, denn ausgebildetes Personal hat neue Anforderung, welche in den meisten Fällen nicht verhandelbar sind. Um in der Rekrutierung erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen den Markt und die Krise verstehen und intern bestimmen, welche Maßnahmen sie nutzen können, um Mitarbeiter gewinnen und retinieren zu können.

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