04/2023

Wirecard Nachspiel: Keine Neumandate für EY – Diese Konsequenzen muss der Gigant tragen

Wirecard & die Konsequenzen für EY

Die Ergebnisse basieren auf einer extern durchgeführten Analyse.

Die Ergebnisse als Infografik:

Die Ergebnisse im Überblick:

Kaum ein Skandal hat die Republik so getroffen wie der um Wirecard. Der berüchtigte Wirecard-Skandal ist nicht nur dem Finanzinstitut selbst ins Aus geschossen, sondern auch alle Beteiligte um ihn herum. Insbesondere der Big Four Gigant EY (Ernst & Young) muss bis heute mit den schwerwiegenden Folgen kämpfen. Doch welche Konsequenzen treffen den Prüfungsriesen nach dem Skandal? 

Als langjähriger Wirtschaftsprüfer des Kaufabwicklers Wirecard, muss sich EY nun für die fraghafte Bilanzprüfung verantworten. Bereits im Juni 2020 äußerte sich Wirecard zu den Vorwürfen Geldern veruntreut zu haben und gab letztendlich kund, dass 1,9 Mrd. Euro auf ihren Konten fehlen würden. Somit meldete das Institut seine Insolvenz an. Im Mittelpunkt aller Kritik erlitt der Big Four Riese EY einen enormen Imageschaden und wurde für die fehlerhaft Bilanzprüfung und Berichterstattung verantwortlich gemacht.  

Im Dezember 2020 gab die Staatsanwaltschaft München bekannt, dass sie nun ein Ermittlungsverfahren gegen das Big Four Haus einleiten würden. Sie stellen den Vorwurf, dass EY in der Prüfung der Wirecard Bilanzen deutliche Fehler übersehen habe und abseits der Prüfungsstandards gehandelt habe. Neben dem laufenden Ermittlungsprozess muss sich EY den direkten Auswirkungen ihres Handelns stellen. In puncto Mandatsvergabe hat EY seit 2021 keine neuen Dax-Mandate erzielen können. Zuvor galt EY als „Tiger“ der Big Four und konnte ein gesundes Volumen der Dax-Konzerne in seinen Mandantenstamm begrüßen. Jedoch verlor das Prüfungsinstitut an Kundenvolumen aufgrund wachsender Skepsis und Zweifel an der Prüfungsqualität, sowie der Integrität von EY. 

Auch im aktuellen Jahr ist der WP-Gesellschaft kein Moment zum Aufatmen geschenkt. Nur vor wenigen Tagen beschloss die Abschlussprüferaufsicht APAS, dass EY zwei Jahre lang keine neuen Mandate des öffentlichen Interesses vertreten darf. Dabei handelt es sich konkret um Unternehmen des deutschen Aktienindex.  

Der Wirecard-Skandal hat deutliche Spuren in der deutschen Wirtschaftsprüfung hinterlassen. Die forcierten Ermittlungen, sowie das starke Defizit im Mandantenstamm des Big Four Giganten werden signifikante Auswirkungen für das Unternehmen bedeuten.

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