Der Gender Pay Gap beschreibt die Lohnlücke bzw. das geschlechterspezifische Lohngefälle und somit den Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn von Frauen und Männern.
Die Meinung, dass Frauen in Industrieländern nicht von dieser Problematik betroffen sind, ist dabei nicht korrekt. Für das Jahr 2022 fand man herausgefunden, dass Frauen in Deutschland im Durchschnitt pro Stunde 18 Prozent weniger Gehalt bekommen haben als ihre männlichen Kollegen. 2017 lag der Anteil in Deutschland noch bei 21 Prozent. Der Gender Pay Gap in Westeuropa liegt aktuell bei ca. 23,3 Prozent. Das bedeutet, Frauen in Westeuropa verdienen durchschnittlich 23,3 Prozent weniger als Männer. Dieser Prozentanteil stellt zwar weltweit der geringste Gender Pay Gap dar, jedoch ist ein Unterschied von 23,3 Prozent gravierend. Die Länder mit dem geringsten Gender Pay Gap stellen Island, Norwegen und Finnland dar. Deutschland liegt mit 21,3 Prozent auf Platz 10.
Doch woran liegen diese Unterschiede? Als Gründe werden die Arbeitsmarktsegregation, die Einschätzung der eigenen Kompetenz und das Vorgehen bei Gehaltsverhandlungen genannt. Auch die Branche, in der Mann oder Frau tätig ist, wirkt sich auf das Bruttogehalt aus. Weitere Gründe sind aber auch die Bildungswahl sowie die Berufswahl, die Mutterschaft und die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben. Die Tatsache, dass Frauen seltener Führungspositionen innehaben als Männer, zeigt sich ebenfalls in den Gehaltsbandbreiten. Im Jahr 2022 wurde die durchschnittliche Anzahl an bezahlten Arbeitsstunden pro Monat unterschieden nach Geschlecht und Alter erhoben. Dabei fällt auf, dass die Arbeitsstunden der Frauen immer, egal welche Altersstufe, durchschnittlich unter denen der Männer liegen.
Die Folgen des Gender Pay Gaps sind gravierend. Gerade der Motivationsfaktor auf Seiten der Frauen wird dadurch stark negativ beeinflusst. Besonders hervorzuheben ist, dass die Unterschiede im Lohn zwischen Mann und Frau natürlich auch erheblichen Einfluss auf die zu erhaltende Rente haben. Dennoch zeigen die letzten Jahre hier eine positive Entwicklung.
-
Export