06/2021

Welche Lösungen sehen Steuerberaterkanzlei Inhaber für den Fachkräftemangel?

Das Nachfolgemanagement einer Steuerkanzlei

In dieser „nexpera Insights“ zeigen wir Lösungsansätze der Steuerberaterkanzlei Inhaber für den Fachkräftemangel auf.

Die Ergebnisse basieren auf einer externen Studie „Nachfolgemanagement in Steuerberaterkanzleien“.

Die Ergebnisse als Infografik

Die Ergebnisse im Überblick

Steuerkanzleien geht der Nachwuchs aus. Qualitativ hochwertiges Fachpersonal ist schwer zu finden. Im Wettbewerb um junge Talente ist eine attraktive Positionierung auf dem Beratermarkt von hoher Bedeutung. Fakt ist: dieses Problem kann mittel- bis langfristig gelöst werden.

In einer extern durchgeführten Befragung „Nachfolgemanagement in Steuerberaterkanzleien“ vom Institut für Freie Berufe und die Jost AG, wurden knapp 700 Kanzleiinhaber nach ihrer persönlichen Einschätzung gefragt. Welche Lösungsansätze sehen sie als besonders realistisch? Welche Herangehensweisen können schnell umgesetzt werden und sorgen langfristig für eine positive Entwicklung?

Gerade einmal knapp 18,6 Prozent sind der Meinung, dass durch die fortlaufende Automatisierung immer mehr Routineaufgaben wegfallen und somit weniger Fachpersonal benötigt wird. Es wird also deutlich, dass immer noch die deutliche Mehrheit davon überzeugt ist, dem Problem des Fachkräftemangels entgegen wirken zu können und möchten dies durch unterschiedliche Lösungsansätze angehen. 4,1 Prozent der befragten Kanzleiinhaber sehen allerdings keinen Lösungsansatz für dieses aktuell stark präsente Problem.

Innerhalb der Befragung spricht sich über die Hälfte der Befragten (57,4 Prozent) für das Anbieten einer internen Ausbildung innerhalb einer Kanzlei in Form eines Dualen Studiums etc. als Lösungsansatz aus. Ausbildungen sollten modernisiert werden und so neues Fachpersonal direkt über eine Steuerkanzlei ausgebildet werden. Immer mehr Berater/innen können sich vorstellen, selbst intern angehende Fachkräfte auszubilden.

Auch der Prozess der Digitalisierung sowie der Automatisierung stellt für ein Drittel der Befragten einen Lösungsansatz dar. Durch die Digitalisierung können bestimmte freie Stellen ersetzt werden und der Wegfall von Arbeitsplätze kann verhindert werden.

In Zusammenhang mit integrierten Digitalisierungsprozessen sind knapp 24,7 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass eine Imageverbesserung durch ein ausgeprägtes Kanzleimarketing von enormer Wichtigkeit sei. Eine gut gewählte Öffentlichkeitsarbeit sowie attraktive Marketingaktivitäten können dafür sorgen, den Berufsstandes des Steuerberaters wieder in die Köpfe der Absolventen/innen zu rufen und die Branche so attraktiv wie möglich zu gestalten.

Grundsätzlich ist eine Steigerung der Arbeitgeberattraktivität von hoher Bedeutung – leistungsorientiertes Gehaltspaket sowie eine gute Arbeitsplatzausstattung stehen demnach im Vordergrund. Knapp 6,5 Prozent der Befragten sind der festen Überzeugung, dass gerade das Thema „Flexible Work“ für die derzeitige Generation ein ausschlaggebendes Kriterium beim Auswahlverfahren ihres Arbeitgebers ist. Home-Office und Co. ist also kein individueller Pluspunkt mehr, sondern wird seitens der (angehenden) Fachkräfte vorausgesetzt.

Lediglich 8,3 Prozent sehen das Einstellen und Ausbilden von Branchenfremden, sprich Quereinsteigern, als eine gute Lösung für den Fachkräftemangel.

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