Was denken Steuerkanzleien selbst?
In dieser „nexpera Insights“ zeigen wir Ihnen die Meinungsbilder von Kanzleiinhabern zum Thema „Veränderungen des Berufsbildes in einer Steuerkanzlei durch die Digitalisierung“ auf.
Die Ergebnisse basieren auf einer externen Studie „Nachfolgemanagement in Steuerberaterkanzleien“.
Die Ergebnisse als Infografik
Die Ergebnisse im Überblick
Dass die Digitalisierung für Veränderungen unterschiedlichster Berufsfelder sorgt, steht außer Frage. So auch das der Steuerberater. Doch wo werden tatsächliche Veränderungen wahrgenommen? Tätigkeitschwerpunkte, Aufgabenfelder und Mandantenansprüche sorgen dafür, dass sich Kanzleiorganisationen langfristig anpassen bzw. verändern müssen.
In einer extern durchgeführten Befragung „Nachfolgemanagement in Steuerberaterkanzleien“ vom Institut für Freie Berufe und die Jost AG, wurden knapp 700 Kanzleiinhaber nach ihrer persönlichen Einschätzung befragt. Welche Veränderungen nehmen sie bewusst wahr? Wie sieht das Zukunftsbild des Berufsfeldes aus?
Digitalisierung heißt technischer Fortschritt. Demnach sind knapp 87 Prozent der Kanzleiinhaber davon überzeugt, dass die Fachkräfte der Steuerberaterbranche technisch geschult werden müssen. Fort- und Weiterbildungen im Bereich digitale Prozesse etc. sollten somit den Mitarbeitern angeboten werden.
Knapp 78 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass der Bereich Controlling durch z.B. die automatisierte Buchhaltung verstärkt werden wird. Grundsätzlich vermuten ca. 41 Prozent der befragten Kanzleiinhaber, dass in naher Zukunft mehr betriebswirtschaftlich ausgebildete Kräfte wie beispielsweise Controller benötigt werden. Immerhin 19 Prozent der Berufsträger stellen die langfristige Prognose, dass Kanzleien im Allgemeinen weniger Fachkräfte benötigen werden.
Die deutliche Mehrheit (ca. 73 Prozent) der Berufsträger erachtet eine speziellere Ausbildung der Fachkräfte aufgrund des digitalen Wandels für notwendig. Die Ansprüche der Mandanten und das geforderte Fachwissen bestimmter Themengebiete wird spezifischer. Stark ausgeprägte Kernkompetenzen sind demnach von großer Wichtigkeit. Allerdings ist zweifelhaft, wann und inwiefern die Reformbemühungen seitens der Bundessteuerberaterkammer diesbezüglich greifen werfen.
Bezüglich der eigenen Kanzleiorganisation werden seitens der Kanzleiinhaber starke Veränderungen durch die Digitalisierung prognostiziert: Knapp 60 Prozent der Berufsträger sind davon überzeugt, dass digitale Personalakten die herkömmlichen Papierakten in Zukunft ablösen werden. Allerdings sollte die traditionelle Personalakte aufgrund von rechtlichen Risiken nicht einfach restlos entsorgt werden. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) geht davon aus, dass sich der Verwaltungsaufwand erhöhen wird.
Die Mehrheit der Befragten ist sich einig – Veränderungen werden stattfinden. Nur 1,3 Prozent der befragten Berufsträger sind der Meinung, dass das Berufsbild keine Veränderungen durchlaufen wird.