Was denken die PropTechs-Experten des deutschen Immobilienmarktes?
In dieser „nexpera Insights“ zeigen wir Ihnen auf, vor welchen Hürden PropTechs des deutschen Immobilienmarktes beim Aufbau ihres Geschäftsmodells stehen.
Die Ergebnisse basieren auf der „PropTech Germany Studie 2021“ unter 185 PropTech-Experten.
Die Ergebnisse als Infografik
Die Ergebnisse im Überblick
Was genau sind PropTech Unternehmen (kurz PropTech)? Knapp 48 Prozent der PropTechs sind meist sehr junge innovative Unternehmen (Star ups), welche erst zwischen 2018 und 2020 gegründet wurden. Sie bieten technologiebasierte Lösungsansätze in Form von Dienstleistungen und Produkten für die Immobilienbranche an um damit bestehende Unternehmensprozesse ihrer Kunden optimieren. Immer mit dem Ziel, die moderne technologische Entwicklungen in der Bau- und Immobilienwirtschaft voranzutreiben. Die Ergebnisse der neusten „PropTech Germany 2021 Studie“ vom Institut für Immobilienwirtschaft und -management liefern spannende Einblicke in die Entwicklung und Meinungsbilder von knapp 185 befragten PropTech Unternehmen (ca. 48 Prozent davon erst zwei oder weniger Jahre auf dem Markt aktiv).
Betrachtet man die aktuelle Lage des deutschen PropTech Marktes, so scheint es, als dass sich diese im vergangenen Jahr äußert positiv entwickelt nat. Untersuchungen ergaben, dass im Jahr 2020 knapp 70 Prozent der befragten PropTechs mehr Neugeschäfte verzeichnen konnten. Und auch mit Blick in die Zukunft (2023) erwarten über 90 Prozent der Befragten für sich eine positive Entwicklung im deutschen Immobilienmarkt – auch bedingt der Pandemie.
Um die digitale Lösung an den Kunden zu bringen, muss zunächst ein gewinnbringendes Geschäftsmodell aufgebaut werden, bevor die Implementierung stattfinden kann. Doch vor welchen Herausforderungen stehen diese im deutschen Immobilienmarkts, wenn es darum geht, das optimale Geschäftsmodell aufzubauen?
Knapp 84 Prozent der PropTechs nennen die Entscheidungsstrukturen des Kunden als größte Hürde. Begründet werden kann dies darin, dass diese teilweise sehr intransparent sind oder sogar teilweise keine wirkliche Entscheidung zur weiteren Zusammenarbeit getroffen werden konnte. Der leider immer noch sehr geringe Druck zur Digitalisierung der Immobilienbranche stellt die PropTechs vor eine weitere große Herausforderung (76 Prozent). Weitere 60 Prozent der befragten PropTechs geben an, dass der Kostenfaktor, sprich die Kosten, welche bei der Entwicklung des Produkts bzw. der Lösung sehr hoch sind, eine große Problematik innerhalb der Entwicklung des Geschäftsmodells darstellt. Zudem empfinden knapp 58 Prozent der Befragten den schweren Zugang zu Daten als Hürde. Gerade PropTechs, welche erst ein bis zwei Jahre auf dem Markt aktiv sind (auch Early Stagers genannt), haben hier starke Schwierigkeiten. Die allgemeine systemimmanente Geschlossenheit der Real Estate Branche sieht mit ca. 57 Prozent die Mehrheit der Befragten als große Herausforderung. Dicht gefolgt von der Heterogenität der Immobilienbranche (knapp 55 Prozent). Die letzte wesentliche Hürde, welche von den PropTechs genannt wird, ist der erschwerte Zugang zu Finanzierungen und Fördermitteln. Gerade die neu am Immobilienmarkt bestehenden Early Stagers sind hier besonders betroffen, da hier die Risikoabschätzung nicht wirklich greifbar ist.
PropTechs stehen abhängig von ihrem aktuellen Bestehen auf dem deutschen Immobilienmarkt teilweise vor sehr gravierenden Herausforderungen. Gerade die sogenannten Early Stagers müssen sich ihr Ansehen auf dem Markt hart erarbeiten. Fakt ist allerdings, dass sich die genannten Hürden eher den weichen Faktoren zuordnen lassen. Insgesamt ist eine positive Entwicklung des deutschen PropTech-Marktes zu vernehmen – stark getrieben durch die Pandemie. PropTechs sind sich einig, dass das Digitalisierungspotenzial sehr groß ist und immer weiter wachsen wird.